Konzept: Artenschutz-Begegnungsgarten Dohna
1. Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
die fortschreitenden Veränderungen in unserer Welt machen die Bedeutung sozialer Bindungen und des Verständnisses unserer Umwelt immer deutlicher. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Kinder von klein auf ein Bewusstsein für ihre Umwelt entwickeln und lernen, in Gemeinschaft mit anderen zu agieren und zu lernen.
Natur- und Umweltbildung sind nicht nur wichtig für das Verständnis von Ökosystemen, sondern stärken auch die sozialen Bindungen der Kinder durch gemeinsame Erlebnisse in der Natur. Diese Bildung eröffnet jungen Menschen die Möglichkeit, die Welt um sich herum wertzuschätzen, Verantwortung in einem gemeinschaftlichen Rahmen zu übernehmen und nachhaltige Denkweisen zu entwickeln.
Unser „Artenschutz Begegnungsgarten“ ist ein Projekt, das darauf abzielt, pädagogische Fachkräfte und Eltern dabei zu unterstützen, diese wichtigen Werte zu vermitteln. Durch interaktive Lehrpfade und spielerische Elemente im Garten können Kinder die Schönheit der Natur entdecken, ihre Neugier wecken und ihre sozialen Fähigkeiten in einem unterstützenden Umfeld stärken.
Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die zukünftigen Generationen nicht nur eine fundierte Ausbildung erhalten, sondern auch eine tiefe, verantwortungsbewusste Verbindung zur Natur und ihrer Gemeinschaft aufbauen. Durch unser gemeinsames Engagement im Garten fördern wir nicht nur das ökologische Bewusstsein, sondern auch den sozialen Zusammenhalt – essenziell für die Herausbildung empathischer und umweltbewusster Persönlichkeiten.
Jan-Eric Dreßler
Natur- und Umweltpädagoge
Vereinsvorsitzender
Nistkästen für Dresden e.V.
2. Projektbeschreibung
Einleitung: Der „Artenschutz Begegnungsgarten“ ist ein innovatives Projekt des gemeinnützigen Vereins „Nistkästen für Dresden“, das darauf abzielt, Bildung, Artenschutz und soziale Begegnung harmonisch zu verbinden. Auf einer großzügigen Fläche von etwa 1200 m², gelegen auf dem Gelände der Stadtverwaltung in Dohna, soll ein naturnah gestalteter Garten entstehen. Die Hanglage mit Südausrichtung bietet ideale Bedingungen für ein vielfältiges Pflanzen- und Tierleben. Der Garten wird als Lern- und Erlebnisraum konzipiert, um die Gemeinschaft für den Schutz und die Wertschätzung der Natur zu sensibilisieren und aktiv in den Artenschutz einzubinden.
Ziele: Das Hauptziel des Gartens ist es, ein Bewusstsein für Umweltthemen zu schaffen und durch direkte Einbindung der Gemeinschaft aktiven Artenschutz zu betreiben. Der Garten soll als pädagogische Plattform dienen, um Kinder und Erwachsene über nachhaltige Praktiken aufzuklären und das ökologische Verständnis zu fördern. Zudem wird der Garten als Begegnungsstätte konzipiert, die den sozialen Zusammenhalt stärkt und einen Austausch innerhalb der Gemeinde fördert.
Hauptkomponenten:
- Einheimische Pflanzen und Tiere: Ein Bereich, der sich auf die Förderung der Biodiversität durch die Pflanzung einheimischer Arten konzentriert.
- Nachhaltige Gartenpraktiken: Einsatz von Regenwassersammelsystemen und Solarpaneelen sowie die Förderung chemikalienfreier Gartenpflege.
- Interaktive Lernstationen: Lehrpfade und Informationstafeln, die Wissen über lokale Ökosysteme und Nachhaltigkeit vermitteln.
- Kinderspielbereich: Ein sicherer und anregender Bereich, der speziell darauf ausgelegt ist, bei Kindern ein frühes Interesse für die Natur zu wecken.
- Gemeinschafts- und Veranstaltungsbereich: Ein flexibel nutzbarer Raum für Workshops, Kurse und Gemeinschaftsevents.
Umsetzungsplan: Die Realisierung des Projekts erfolgt in drei Hauptphasen:
- Erstellung eines Nutzungskonzepts: In dieser ersten Phase wird ein umfassendes Nutzungskonzept für den „Artenschutz Begegnungsgarten“ entwickelt. Hierbei werden die Ziele des Projekts, die geplanten Bildungs- und Erholungsbereiche sowie die Einbindung der Gemeinschaft konkretisiert.
- Landschaftsplanung: Auf Grundlage des Nutzungskonzepts erfolgt die detaillierte Landschaftsplanung. Dabei wird das Gelände mit seiner Hanglage und Südausrichtung optimal genutzt, um naturnahe Lebensräume zu schaffen und die Biodiversität zu fördern. Besondere Aufmerksamkeit gilt der nachhaltigen Gestaltung und der Auswahl standortgerechter Pflanzenarten.
- Realisierung einzelner Abschnitte (5-7): In dieser Phase wird das Projekt in 5-7 Abschnitten realisiert. Jeder Abschnitt umfasst spezifische Bereiche des Gartens, wie zum Beispiel Lehrpfade, Pflanzzonen, Spielbereiche oder Werkstätten. Durch diese schrittweise Umsetzung können Ressourcen effizient genutzt und die lokale Gemeinschaft aktiv in die Gestaltung und Entwicklung des Gartens einbezogen werden.
Ein besonderes Augenmerk liegt in allen Phasen auf der nachhaltigen Gestaltung und der aktiven Einbindung der lokalen Gemeinschaft, um sicherzustellen, dass der Garten langfristig ein Ort der Begegnung und des Lernens bleibt.
Nachhaltigkeit und Impact: Der „Artenschutz Begegnungsgarten“ strebt danach, ein Modellprojekt für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu werden. Er soll nicht nur das ökologische Bewusstsein fördern, sondern auch als Inspirationsquelle für ähnliche Initiativen dienen und langfristig zur ökologischen und sozialen Bereicherung der Stadt Dresden beitragen.
Fazit: Der „Artenschutz Begegnungsgarten“ ist mehr als nur ein Garten. Er ist ein zukunftsorientiertes Projekt, das durch Bildung, direkten Artenschutz und die Förderung des Gemeinschaftssinns nachhaltige Veränderungen bewirken will. Zusammen mit der Unterstützung der Gemeinde und engagierten Partnern wird dieser Garten zu einem lebendigen Zentrum des Lernens und des Austauschs.
3. Zielsetzung
Ökologische Ziele
- Förderung der Biodiversität: Schaffung eines vielfältigen Habitats, das einheimische Pflanzen und Tiere unterstützt.
- Pflanzung von mindestens 100 einheimischen Baum-, Strauch und Krautarten, die speziell für ihre ökologische Bedeutung für lokale Bestäuber und andere Wildtiere ausgewählt werden.
- Einrichtung von spezifischen Mikrohabitaten wie Insektenhotels, Totholzhaufen und einem kleinen Teichbereich.
- Nachhaltige Praktiken: Implementierung von Methoden und Praktiken, die den Garten ökologisch nachhaltig machen.
- Einbau von Systemen zur Regenwassernutzung und Solarpaneelen zur Versorgung aller Gartenbeleuchtungen und elektrischen Systeme.
- Vollständiger Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide im Gartenbetrieb.
Bildungsziele
- Bildungsangebote schaffen: Entwicklung von Programmen und Materialien, die Wissen über ökologische Praktiken, Artenschutz und nachhaltiges Gärtnern vermitteln.
- Einrichtung von mindestens fünf interaktiven Lehrstationen, die verschiedene Themen wie einheimische Flora und Fauna, Kompostierung und nachhaltige Wasserwirtschaft behandeln.
- Angebot von monatlichen Workshops und Kursen für verschiedene Altersgruppen, von Schülern bis zu Erwachsenen.
- Community-Engagement und -Bildung: Aktive Einbindung der lokalen Gemeinschaft in den Lernprozess und die Nutzung des Gartens.
- Schaffung eines Freiwilligenprogramms mit mindestens 20 regelmäßigen Teilnehmern pro Jahr.
- Organisation von jährlich mindestens zwei großen Community-Events, wie Pflanzenmärkte oder Familienfeste.
Soziale Ziele
- Begegnungsstätte bieten: Etablierung des Gartens als Treffpunkt, der den sozialen Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.
- Bereitstellung von Räumlichkeiten und Infrastrukturen, die für Gemeinschaftsveranstaltungen, Feiern und Bildungsaktivitäten genutzt werden können.
- Entwicklung eines offenen Zugangskonzepts, das sicherstellt, dass der Garten allen Bevölkerungsgruppen zugänglich ist.
- Vorbildfunktion erfüllen: Demonstration, dass nachhaltige und gemeinnützige Projekte erfolgreich und selbsttragend sein können.
- Erreichen einer Selbstfinanzierungsquote von mindestens 75% durch Kursgebühren, Spenden und Mitgliedsbeiträge innerhalb der ersten fünf Jahre.
Durchführung von regelmäßigen Evaluierungen, die die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Gartens dokumentieren und veröffentlichen.
4. Projektplan
1. Umfang und Hauptkomponenten
- Bereichsgestaltung:
- Einheimische Flora und Fauna: Anlage von spezifischen Zonen für einheimische Pflanzenarten und die Schaffung von Lebensräumen für lokale Tierarten.
- Nachhaltige Praktiken: Implementierung von Systemen für Regenwassernutzung, Solarenergie und kompostierbaren Abfall.
- Bildungs- und Informationsstationen: Errichtung von Lehrpfaden und interaktiven Stationen, die über nachhaltige Praktiken und Biodiversität informieren.
- Gemeinschafts- und Veranstaltungsbereich: Einrichtung eines multifunktionalen Bereichs für Workshops, Bildungsveranstaltungen und Gemeinschaftsaktivitäten.
- Zusätzliche Elemente:
- Kinderspielbereich: Gestaltung eines sicheren und lehrreichen Spielbereichs für Kinder.
- Erholungszonen: Schaffung von Ruhebereichen mit Sitzgelegenheiten und eventuell einem kleinen Café oder Kiosk.
2. Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten
- Projektmanagement:
- Projektleitung: Überwachung aller Projektaktivitäten, Koordination der Teammitglieder und regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand.
- Gartenbau und Ökologie: Verantwortlich für die Planung und Umsetzung der Pflanzarbeiten sowie die Pflege der Biodiversität.
- Bildung und Community-Engagement: Entwicklung und Koordination der Bildungsprogramme und Einbindung der Gemeinschaft.
- Marketing und Kommunikation: Zuständig für die Außendarstellung, Werbung und Informationsverteilung über das Projekt.
3. Budget und Finanzierung
- Kostenschätzung: Aufstellung eines detaillierten Budgets für jede Phase des Projekts.
- Finanzierungsquellen: Dokumentation und Management der Finanzierungsquellen, einschließlich Fördermittel, Spenden und Sponsoring.
4. Zeitrahmen und Meilensteine
Phase 1: Erstellung des groben Nutzungskonzepts (bis Herbst 2024)
- In dieser ersten Phase wird ein umfassendes Nutzungskonzept für den „Artenschutz Begegnungsgarten“ entwickelt. Dieser Schritt legt die Grundlage für die spätere Landschaftsplanung und die Realisierung des Projekts. Das Nutzungskonzept wird die grundlegenden Ziele, geplanten Bereiche und die gewünschte Integration der Gemeinschaft in das Projekt skizzieren.
Phase 2: Landschaftsgestaltung und Realisierung (Sommer 2025)
- In dieser Phase erfolgt die detaillierte Landschaftsplanung basierend auf dem zuvor erstellten Nutzungskonzept. Die Umsetzung der Landschaftsgestaltung beginnt, wobei die naturnahe Gestaltung und nachhaltige Praktiken im Vordergrund stehen. Ziel ist es, bis Sommer 2025 die ersten Schritte der Realisierung abzuschließen und das Gelände für die nachfolgenden Bauarbeiten vorzubereiten.
Phase 3: Aufbau und Entwicklung (2030)
- Abschnitt 1 (Vorgarten), Abschnitt 2 (Scheune) und Abschnitt 3 (Werkstatt- und Veranstaltungsbereich): Diese Bereiche sollen bis Frühjahr 2026 fertiggestellt sein. Die Arbeiten umfassen die grundlegende Infrastruktur und die Gestaltung zentraler Bereiche des Gartens, die für den regulären Betrieb und die Durchführung von Veranstaltungen notwendig sind.
- Abschnitte 4, 5, 6 und 7 (Einzelne Gartenzonen mit Aufenthalts- und Lehrbereichen): Diese Bereiche werden schrittweise nach den ersten Abschnitten realisiert. Jeder Abschnitt wird eine spezifische Gartenzone mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten umfassen, wie Aufenthaltsbereiche, Lehrpfade und Pflanzzonen. Die Fertigstellung aller Bereiche ist spätestens bis 2030 geplant, um eine langfristige Entwicklung und Anpassung an die Bedürfnisse der Gemeinschaft zu ermöglichen.
5. Stakeholder-Engagement
Identifikation und Analyse
- Stakeholder identifizieren:
- Interne Stakeholder: Vorstand des Vereins, Mitglieder und Mitarbeiter.
- Externe Stakeholder: Lokale Behörden, Umweltorganisationen, Bildungseinrichtungen, lokale Unternehmen, Anwohner und Medien.
- Bedürfnisse und Erwartungen verstehen:
- Durchführen von Umfragen, Interviews oder Fokusgruppen, um die Erwartungen, Bedenken und das Engagement-Niveau der verschiedenen Stakeholder zu ermitteln.
Einbindung und Kommunikation
- Kommunikationsstrategie entwickeln:
- Festlegung der Hauptbotschaften, Kommunikationskanäle (z.B. soziale Medien, Newsletter, lokale Zeitungen) und -frequenz.
- Bestimmung von Verantwortlichkeiten für die Kommunikation.
- Informationsveranstaltungen:
- Planung und Durchführung von öffentlichen Treffen, Präsentationen und Workshops, um das Projekt vorzustellen und direktes Feedback zu erhalten.
- Einsatz interaktiver Formate, um das Interesse und die Beteiligung zu fördern, wie z.B. Workshops, bei denen Teilnehmer Ideen für die Gestaltung des Gartens einbringen können.
- Regelmäßige Updates und Feedbackschleifen:
- Einrichtung eines regelmäßigen Berichtswesens und Feedback-Mechanismus, um Stakeholder über den Fortschritt zu informieren und deren Meinungen und Vorschläge zu integrieren.
- Online-Umfragen oder Feedback-Boxen im Garten, um kontinuierlich Rückmeldungen zu sammeln.
Partnerschaften und Kooperationen
- Aufbau von Partnerschaften:
- Identifikation potenzieller Partnerorganisationen, die zur Realisierung des Gartens beitragen können, z.B. durch Expertise, finanzielle oder materielle Ressourcen.
- Entwicklung formeller Partnerschaftsvereinbarungen, die die Rollen, Verantwortlichkeiten und Vorteile für alle Beteiligten klar definieren.
- Community-Engagement-Programme:
- Initiierung spezieller Programme, die darauf abzielen, bestimmte Gruppen wie Schulen, Senioren oder lokale Unternehmen direkt in den Garten einzubinden.
- Angebot von speziellen Veranstaltungen oder Projekten, die auf die Bedürfnisse und Interessen der lokalen Gemeinschaft zugeschnitten sind.
Dokumentation und Monitoring
- Erfassung und Analyse der Stakeholder-Aktivitäten:
- Regelmäßige Bewertung der Effektivität der Stakeholder-Engagement-Strategien und Anpassung basierend auf den gesammelten Daten und Erfahrungen.